Mein halbwilder Garten

Essbare Wildpflanzen in meinem Garten

Entdeckungsreise durch den Garten Teil 4

Es ist wieder Zeit für die monatliche Entdeckungsreise durch meinen Garten.

Es blüht weiter

Auch wenn der Mohn in meinem Garten kein Vergleich zu den wilden Mohnfeldern in der Umgebung ist, will ich ihn euch nicht vorenthalten. Die Blüten sind zwar um einiges größer als die des wilden Mohns, aber insgesamt scheinen mir die paar Pflanzen doch etwas kümmerlich. Mal sehen, ob sie sich noch vermehren, wenn ich die Samen einfach ausreifen und streuen lasse. Ich finde das leuchtende Rot sehr schön und würde mich freuen, wenn es etwas üppiger werden würde.

Der Mohn blüht.

Der Waldgeißbart, der meinen Koriander regelrecht umwuchert, steht nun auch in voller Blüte. Wenn man daran vorbeigeht, könnte man fast meinen, er hebt gleich hat. So ein Gesumme und Gebrumme ist zu hören. Offenbar ist er äußerst beliebt bei den kleinen Fliegern meines Gartens.

Ich habe übrigens herausgefunden, dass man ihn auch essen kann. Da nach meiner bisherigen Kenntnis jedoch nur die ganz jungen Triebe essbar sind, ist es dieses Jahr leider schon zu spät dafür.

Waldgeißbart in voller Blüte.
Der Waldgeißbart mit Besucher

Das nächste auf jeden Fall eine Lilie. Ich denke, es handelt sich um eine gelbrote Taglilie. Die Blüten von Taglilien sind übrigens essbar und eignen sich hervorragend als essbare Dekoration für Salate usw.

Gelbrote Taglilie?

Ein paar Pflanzen Lavendel haben wir auch hier im Garten. Auch er ist ein absoluter Insektenmagnet. Bei den Nachbarn ist die gesamte Einfahrt von Lavendel gesäumt. Für den ordnungsliebenden Menschen sieht das wunderschön aus. Ganz kann ich mich dem Ordnungssinn auch nicht entziehen, auch wenn ich doch eigentlich weiß, dass unordentlich, bunt gemischt und vielfältig eher im Sinne der Natur sind.

Ein Lavendelpflänzchen bahnt sich seine Weg.

Eigentlich stellen ja Lavendel und Hortensie eher unterschiedliche Ansprüche an ihre Umgebung. Trotzdem wachsen sie hier in trauter Nachbarschaft. Die Farbe dieser Hortensie finde ich besonders schön.

Blaue Hortensie

Neben dem alten Kompost stehen außer der schon fast verblühten wilden Malve auch einige Stockrosen. Sie sind mir teilweise im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf gewachsen.

Stockrosen beim Kompost

Überraschungen

Minze oder Melisse?

Schon vor einigen Monaten ist mir zwischen den Himbeeren eine Pflanze aufgefallen. Zunächst dachte ich an eine Minze. Aber irgendwie war der Geruch kaum wahrnehmbar, was mich zweifeln ließ. Mittlerweile ist diese Pflanze zu einer stattlichen Größe herangewachsen. Eine Minzesorte, die so groß wird, kenne ich jedenfalls nicht.

Nachdem ich die Pflanze in einer Facebook-Gruppe für naturnahes Gärtnern vorgestellt hatte, hieß es dort, es sei wahrscheinlich eine Kretamelisse. Alle Kriterien passten. Nur die Blüte konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht abgleichen. Als sie dann vor ein paar Tagen endlich die ersten Blüten öffnete, bestätigte sich die Bestimmung als Kretamelisse.

Eine schöne stattliche Pflanze macht sich zwischen meinen Himbeeren breit.
Die ersten Blüten bestätigen, dass es sich um eine Kretamelisse handelt.

Zarte Blüten und zu gutes Versteck

Beim Ernten der Walderdbeeren habe ich diese zarte Schönheit entdeckt. Auch hier hat mir die Facebook-Gruppe bei der Bestimmung geholfen. Es handelt sich um eine Sommerspiere.

Zarte Schönheit – Sommerspiere

Nachdem mir schon letzten Monat dieses magische Foto von der Weigelie unter der Korkenzieherhasel gelungen ist, habe ich nun noch eine Weigelie im Garten gefunden. Allerdings ist sie so versteckt, dass ich sie jetzt nicht einmal mehr wiederfinde.

Besonders gut versteckte Weigelie

Verloren geglaubt

Eigentlich hatte ich gedacht, dass meine beiden Minikiwis eingegangen waren. Da ich während des Umzugs nicht so wirklich Zeit hatte, mich intensiver mit meinen mitgebrachten Töpfen und den darin befindlichen Pflanzen zu beschäftigen, ist mir erst ziemlich spät aufgefallen, dass das, was in diesem Topf wächst, eine dieser Minikiwis ist. Eindeutig: Sie lebt!

Totgeglaubte Minikiwi

Beeriges

Ich gebe es zu, die Beerenzeit ist mir die liebste Zeit des Jahres. Dieser Reichtum an Farbe, Frische und Geschmack lässt sich eigentlich mit nichts vergleichen. Daher freue ich mich besonders über die vielen Beerensträucher hier.

Die reiche Brombeerblüte verspricht ebenso reiche Ernte der wertvollen Früchte. Offenbar tragen auch gern die bestäubenden Flieger ihren Teil dazu bei. Mittlerweile sind aus dieser Blütenpracht jede Menge Früchte hervorgegangen. Ich freue mich schon sehr auf die Reife.

Reiche Brombeerblüte

Neben den dicht an dicht, in Reih und Glied aufrecht stehenden Kulturbrombeeren habe ich – wieder mal bei der Walderdbeerennernte – auch eine scheinbar wilde Kollegin gefunden. Letztes Jahr habe ich Brombeeren ja nur im Wald geerntet. Jetzt muss ich dafür nur noch bis in den Garten laufen.

Wilde Brombeere
Zarte Blüten der wilden Brombeere

Eigentlich habe ich ja gedacht, hier gäbe es nur weiße und schwarze Stachelbeeren. Um so mehr habe ich mich gefreut, als mir neben der weißen Stachelbeere der erste rote Hauch ihrer später reifenden roten Schwester aufgefallen ist. Beide Schwestern stehen aber so eng, dass sie fast miteinander verflochten sind. Wahrscheinlich muss ich sie wohl etwas lichten. Der Ernte tut es aber offenbar keinen Abbruch.

Rote Johannisbeere

Und die Himbeeren sind nun endlich reif! Unter all den Beeren gehören sie definitiv zu meinen Lieblingen.

Himbeeren sind endlich reif

Der Rasen erblüht

Schon im letzten Rundgang hatte ich ja erwähnt, dass wir den Rasen nur noch alle zwei Monate mähen, um wilden Schönheiten eine Chance zur Blüte zu lassen. Diese Gelegenheit wird offenbar fleißig genutzt.

Diese Glockenblume hat sich einen halbschattigen Platz unter den Obstbäumen ausgesucht. Sie war die erste ihrer Art, die ich hier entdeckt habe. Mittlerweile gibt es schon ein paar mehr. Sie stehen alle auf der Obstwiese.

Weiße Glockenblume auf der Obstwiese

Auch die wilde Margerite hat die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und erfreut uns nun mit ihren Blüten.

Wilde Margerite am Wegesrand

Im Gras neben der Terrasse, wo wir eigentlich nur die Kante stehen lassen haben, ist ein Stiefmütterchen erblüht. OK, das ist jetzt offenbar keine wilde Schönheit, sondern eine zahme. Die wilden Feldstiefmütterchen, die ich übrigens auch schon hier in der Umgebung gefunden habe, sind deutlich kleiner. Aber hübsch ist die trotzdem. Und freiwillig wächst sie hier offenbar auch.

„Wildes“ Stiefmütterchen

So, das war der Rundgang für diesen Monat. Es sind aktuell noch sage und schreibe fünf weitere Artikel in Arbeit und werden hoffentlich bald erscheinen. Es ist halt viel los im Garten!

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