Mein halbwilder Garten

Essbare Wildpflanzen in meinem Garten

Lehrreiches Wochenende mit Wildpflanzenexpertin

Letztes Wochenende habe ich viel gelernt. Meine Eltern waren zu Besuch. Da meine Mama sich schon längere Zeit mit essbaren Wildpflanzen beschäftigt und beruflich neben Yoga und Pilates auch Wildkräuterführungen anbietet, habe ich natürlich die Gelegenheit genutzt. Sowohl im Garten als auch auf einem Spaziergang mit den Hunden konnte ich wieder mal viel von ihr lernen.

Unterwegs

Wilde Möhre

Die wilde Möhre gehört zu den Doldenblütern, die sich oft sehr ähnlich sehen und somit schwer zu unterscheiden sind. Leider gibt es unter ihnen auch giftige Pflanzen. Theoretisch kannte ich zwar bereits die Unterscheidungsmerkmale, durch die man die wilde Möhre zweifelsfrei bestimmen kann. Dank meiner Mama kenne ich sie nun auch praktisch. Dafür kann ich mich dann demnächst hoffentlich mit etwas Samen von der wilden Möhre revanchieren, denn in der Nähre ihres Wohnorts scheint es keine ausreichenden Vorkommen zu geben. Hier in der Umgebung wachsen dagegen jede Menge wilde Möhren.

Blütenstand der wilden Möhre mit dem typischen schwarzen Fleck.

Hundskamille versus Echte Kamille

Nachdem in der Umgebung der massenhaft vorkommende Mohn größtenteils verblüht war, wurden seine rot leuchtenden Blüten mittlerweile von den weißen Blüten der Kamille abgelöst.

Auch die Unterscheidungsmerkmale zwischen Echter Kamille und Hundskamille waren mir theoretisch bekannt. Für mich sah die Kamille aus wie Echte Kamille. Ganz sicher war ich mir allerdings nicht.

Schon das Bild einer geöffneten Kamilleblüte, das ich bereits vorab meiner Mama geschickt hatte, ließ diese Hoffnung schwinden. Sie war sich ziemlich sicher, dass es nicht die echte Kamille ist. Auf unserem Spaziergang am Wochenende konnte sie das nur bestätigen.

Geöffnete Blüte der Hundskamille. Leider keine Echte Kamille.

Wicke

Wie diese hübsche, violett blühende Pflanze heißt, habe ich mich schon einige Male gefragt. Auf unserem Spaziergang stellte ich diese Frage natürlich auch meiner Mama. Sie wusste es. Nun weiß ich es auch. Es ist eine Wicke, und sie ist ebenfalls essbar.

Wicke zwischen Hundskamille

Sauerampfer

Ein kürzlich erworbenes Buch über essbare Wildsamen hat mir gezeigt, dass man auch den Samen von Sauerampfer essen kann. Bislang kannte ich nur die Blätter als säuerlich-leckere Salatzutat oder auch kleine Nascherei zwischendurch.

Es schien mir, als würden die braunen Samenstände einiger Pflanzen auf meiner täglichen Runde den Abbildungen in besagtem Buch zu entsprechen. Aber ganz sicher war ich mir nicht. Ich habe zwar selbst eine Sauerampferpflanze im Garten, von der ich schon öfter mal die Blätter genascht habe. Der scheint es in ihrem Topf allerdings nicht gut genug zu gefallen. Sie hat noch nie geblüht und somit auch noch nie Samen gebildet.

Meine Mama konnte aber meine Vermutung bestätigen, dass es sich um Sauerampfer handelt. Wieder eine Pflanze mehr, von der ich demnächst ernten kann.

Die braunen Samenstände des Sauerampfers zwischen Disteln, Schafgarbe, Hundskamille und den letzten Mohnblüten

Im Garten

Dost

Schon vor einiger Zeit ist mir bei einem Spaziergang mit der Nachbarin durch unseren Garten eine zu dem Zeitpunkt noch recht unscheinbare Pflanze aufgefallen. Wenn man die Blätter zwischen den Fingern reibt, entsteht ein Duft, der sehr an Oregano erinnert.

Schon damals habe ich gehofft, dass es sich um Dost handelt. Mittlerweile blüht die Pflanze. Mein Mann hat schon die Anweisung erhalten, sie beim nächsten Mähen auf jeden Fall zu verschonen.

Letztes Wochenende hat meine Mama bestätigt, dass es sich um Dost, also den wilden Oregano, handelt. Ich freue mich, dass es ihm in meinem Garten so gut gefällt.

Blühender Dost

Hibiskus

Schon einige Zeit lang hatte ich mich gefragt, was das wohl für ein Busch sein mag. Nun weiß ich es. Es ist ein Hibiskus. Er gehört übrigens zu den Malvengewächsen und ist ebenfalls essbar. Insbesondere die Blüten sind nicht nur wunderschön, sondern sollen auch ausgesprochen lecker sein.

Der Hibiskus in seiner ganzen Pracht
Hibiskus – Nahaufnahme

Ich hoffe, ihr konntet auch wieder viel Neues lernen. Wer in Mecklenburg-Vorpommern lebt oder dort Urlaub macht und Lust hat, die essbaren Pflanzen dort näher kennen zu lernen, kann sich gern über ihre Website bei meiner Mama melden. Auf so einer kulinarischen Wildkräuterwanderung lernt ihr nicht nur die Pflanzen selbst näher kennen, sondern zaubert hinterher gemeinsam einfache und doch unglaublich leckere Menüs aus den gesammelten Pflanzen.

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