Entdeckungsreise durch den Garten Teil 2
Im Garten hat sich seit der letzten Entdeckungsreise viel getan. An den warmen Tagen im April hat es überall nur so gesummt und gebrummt, und ich konnte ein paar der Summer und Brummer bildlich einfangen.
Rettung einer Hummel
Einen dicken Brummer habe ich (hoffentlich) auch gerettet. An einem recht kühlen Tag Ende April krabbelte das Tierchen recht träge und scheinbar etwas benommen auf den Pflastersteinen der Auffahrt herum.
Ich habe den dicken Brummer auf meine Hand krabbeln lassen und auf eine Tulpe gesetzt. Dort schien er wieder etwas munterer zu sein. Ich hoffe, er hat sich wieder berappelt und wünsche ihm noch ein langes Hummelleben.
So viel Neues entdeckt…
Dank der warmen Witterung im April hat sich im Garten einiges getan. Die Lärche hat ihr grünes Kleid schon fast vollendet. Das ist jetzt zwar nicht mehr so lecker, aber es sieht sehr schön aus.
Ich habe ein paar neue Pflanzen gefunden und bestimmt. Bei der Bestimmung haben mir unter anderen eine Facebook-Gruppe für naturnahe Gärten und ein Online-Bestimmungsportal geholfen.
Auf einem Hundespaziergang ist mir diese wunderschöne und leckere Pflanze begegnet. Sie heißt Knoblauchsrauke, und so schmeckt sie auch. Nach Knoblauch eben. Seitdem nasche ich immer unterwegs.
Kurz danach ist mir dann auch aufgefallen, dass dieses leckere Pflänzchen auch im Topf meiner wilden Himbeere wächst. Ich hoffe, sie fühlt sich hier im Garten wohl und breitet sich aus, damit ich eine weitere leckere Salatzutat direkt im Garten habe… Neben der Vogelmiere unter der Lärche, Gundermann an einigen Stellen im Garten, Veilchen und Gänseblümchen…
Dass neben dem Gartentor eine große Mispel steht, wusste ich ja schon. Die leckeren Früchte konnte ich im Winter ja schon probieren. Sie steht jetzt kurz vor der Blüte.
Und nun habe ich entdeckt, dass es hier im Garten auch eine Zwergmispel gibt. Ob sie auch essbare Früchte bringt? Darüber muss ich mich noch informieren. Auf jeden Fall ist sie ein sehr hübscher Strauch und wohl auch gut für Insekten.
Auch dieser wunderschön blühende Rosmarin ist aus dem alten Garten mit hierher umgezogen. Ich kann mich nicht erinnern, dass er in den Jahren zuvor so wunderschön geblüht hat. Die Insekten mögen ihn jedenfalls, und er wird hier im Garten auch bald einen Platz bekommen.
Mitten zwischen Walderdbeeren wächst im langen Beet zu den einzigen Nachbarn hin auch eine Primel. Dabei musste ich gleich an ein Buch aus meiner Kindheit denken, in der es um eine Primula Schwindula ging. Genau erinnere ich mich nicht mehr an die Geschichte, und Google spuckt dazu auch nicht wirklich etwas aus. Aber es ging irgendwie ums Lügen, einen alten Professor usw.
Im Garten steht auch ein alter Pflaumenbaum. Er sieht schon ziemlich lädiert aus. Aber offenbar hat er noch Lebenskraft in sich. Er darf gern noch weiterleben. Und wenn er nicht mehr mag, kann er sicher als Totholz noch dem einen oder anderen Tierchen Obdach gewähren.
Auch ein Hirtentäschel hat sich hier in den Garten verirrt. Den kenne ich schon aus meiner Kindheit als essbare Wildpflanze. Wir haben ihn auch Käseblume genannt und gern vor allem die Blüten genascht. Mittlerweile weiß ich, dass auch die Früchte sehr gut schmecken. Auch er darf sich gern ausbreiten. Dieses Jahr scheint es jedenfalls jede Menge davon zu geben. Auf dem Hundespaziergang sehe ich sie oft in Massen und nasche gern davon.
Mit Freude konnte ich feststellen, dass auch mein Topinambur kommt, den ich aus dem alten Garten mitgebracht habe. Die Knollen sind sehr lecker und auch als Kartoffelersatz für Diabetiker geeignet. Nicht umsonst führt er auch den Beinamen Diabetikerkartofffel.
Und ganz versteckt unter den Rhododendren habe ich auch noch Maiglöckchen entdeckt. Mein Kind war gerade dabei, als ich sie entdeckte. Da habe ich ihn natürlich gleich gewarnt, dass diese Pflanze hochgiftig ist.
So manch einer würde jetzt vielleicht sagen, dass ich diese Pflanze schleunigst entfernen sollte, wenn ein Kind im Garten spielt. Aber ich bin der Meinung, wenn Kinder von klein auf lernen, Pflanzen zu bestimmen und welche essbar und welche giftig sind, dann ist die Vergiftungsgefahr ziemlich gering. Ich kann und will mein Kind nicht vor allen Gefahren beschützen, sondern ihm beibringen, wie man sich richtig verhält, um sich selbst zu schützen. Schließlich bin ich nicht immer und überall in seiner Nähe.
So, das war Teil 2 der diesjährigen Entdeckungsreise durch meinen Garten. Ich werde versuchen, jeden Monat so eine Entdeckungsreise zu veröffentlichen. Ein wenig hängt dies natürlich auch davon ab, was sich so alles im Garten tut.
Manuel
08.05.2019, Uhr
Die Knoblauchrauke ziehe ich bei mir immer raus – jetzt frage ich mich warum ich das eigentlich mache! Sie sieht ja eigentlich ganz hübsch aus.
Der Pflaumenbaum trägt ganz hervorragende Früchte – hoffentlich noch recht lange.
Und über die Topinamburpflanze hätte sich Erich, der früher mal das Nachbargrundstück bewirtschaftete bevor dort Pferde grasten riesig gefreut. Er war großer Liebhaber von Topinambur und hatte soviel davon, dass er es auch für Pferde als Futter freigab.
AnjaEvans
11.05.2019, Uhr
Ja, und sie (die Knoblauchsrauke) schmeckt auch noch sehr gut. Und Topinambur soll ja ziemlich ausbreitungsfreudig sein. Aber er schmeckt. Also denke ich, dass das Ernten ihn ja dann auch etwas im Zaum halten wird.