Willkommene Bewohner und Gäste
In unserem neuen Garten tobt das Leben. Überall summt, brummt, zwitschert und tiriliert es. Genau so soll es sein. Heute mache ich mal eine Art Bestandsaufnahme, was so alles in unserem neuen Garten lebt.
Ver(w)irrte Schwalben
Jede Menge Vogeldreck neben der Tür zur Waschküche hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir offenbar Schwalben als Untermieter haben. Eigentlich war ja eine andere Stelle (im Bild links) für die Schwalben bestimmt. Dort sind nämlich Bretter angebracht, die den Schmutz auffangen. Ob sich dort auch welche einquartiert haben, weiß ich noch nicht. Gesehen habe ich ja noch keine Schwalbe.
Natürlich dürfen die Schwalben weiterhin ihre Nester bauen, auch da wo keine Bretter angebracht sind. Dann müssen wir dieses Jahr eben mit dem Vogeldreck neben der Tür leben. Wenn sie dann im Herbst wieder ausgezogen sind, werden dort dann am besten auch Bretter angebracht.
Vogelnest im Weinstock?
Im Weinstock habe ich etwas entdeckt, von dem ich glaube, dass es ein Vogelnest ist. Es ist allerdings noch vom letzten Jahr. Ob es auch dieses Jahr wieder Bewohner bekommt, wird sich hoffentlich noch zeigen. Ich freue mich jedenfalls auf neue Untermieter.
Es summt und brummt
Schon an den ersten warmen Tage, als die Haseln in voller Blüte standen, summte und brummte es hier. An der Korkenzieherhasel konnte ich auch ein paar Fotos der Besucher machen.
So einfach es auch ist, Pflanzen zu fotografieren, so herausfordernd ist es, Tiere zu fotografieren. Immerhin bleiben Pflanzen still stehen. Tiere sind da nicht immer so geduldig. Diese dicke Hummel beispielsweise wollte sich partout nicht richtig fotografieren lassen.
Buddelflink und Co.
In unserem neuen Garten buddeln nicht nur unsere Hunde, sondern offenbar auch andere Tiere. Ich denke, wir haben Mäuse im Garten. Löcher und Rascheln im Blätterhaufen neben dem Kompost lassen mich dies vermuten. Und dann bin ich auch noch auf einen aufgebuddelten Haufen getreten, den ich für einen Maulwurfshügel halte.
Auch die Regenwürmer scheinen sich hier ausgesprochen wohl zu fühlen. Als ich die Sträucher aus dem alten Garten hier eingepflanzt habe, sind mir etliche von ihnen aufgefallen. Eigentlich hätte ich sie auch fotografieren können. Aber ich habe sie lieber meinem Kind gezeigt und erklärt, was sie sind und wie wichtig sie für den Boden sind.
Schattenspiel vorm Wohnzimmerfenster
Morgens wache ich hier immer mit fröhlichem und vielfältigem Gezwitscher und Tirilieren auf. Tagsüber huschen ständig fliegende Schatten vorm Wohnzimmerfenster herum. Dort steht eine riesige Magnolie, die offenbar beliebt ist bei den gefiederten Bewohnern und Besuchern unseres Gartens. Gestern habe ich eine ganze Zeit lang das bunte Treiben in der Magnolie verfolgt, während ich mit Fieber auf dem Sofa saß.
Leider konnte ich außer Amsel, Spatz und Meise bisher kaum irgendeinen Vogel tatsächlich identifizieren. Die kleinen Flieger sind immer so flink.
Falke im Dachfirst?
Ich liebe den frischen Duft von an der Luft getrockneter Wäsche. Deshalb trockne ich sie hier um diese Jahreszeit gern auf dem überdachten Balkon. Aber ständig liegen irgendwelche trockenen Pflanzenteile auf den Trockengestellen. Da fiel mir ein, dass die Eigentümer bei der Besichtigung die Vermutung geäußert hatten, dass sich da oben im First möglicherweise ein Falke eingenistet hatte. Ein Blick nach oben zeigte mir, woher das trockene Zeug wohl kommt. Mir scheint, als würde dort oben jemand ein Nest bauen. Außerdem wurde ich letztes Wochenende von Geräuschen geweckt, die auch diese Möglichkeit nahelegen. Über so einen Untermieter würde ich mich natürlich sehr freuen.
Ausblick
Ich freue mich so darauf, im Jahresverlauf noch weitere Bewohner meines Gartens kennen zu lernen und zu beobachten. Und ich werde mich wohl mehr mit der Bestimmung der verschiedenen Pflanzen und Tiere beschäftigen müssen, damit ich auch weiß, was hier so wächst, kreucht und fleucht.
Fiona L
24.04.2019, Uhr
Hallo 🙂
Ich habe mich sehr daran erfreut, zu lesen, dass sich um Omas Garten (auch wenn er das ja jetzt nicht mehr ist, wird er es in meinen Gedanken sicher noch eine Weile bleiben) noch immer so liebevoll gekümmert wird. Der Garten war für meine Großmutter immer eine Priorität und unzählige meiner Kindheitserinnerungen drehen sich um die Ernte der verschiedenen Früchte (und vielleicht auch ab und an das eigentlich überflüssige Wegharken heruntergefallenen Laubes, das Oma auf sehr rührende Art und Weise konsequent überbewertete).
Es bereitet mir große Freude, zu wissen, dass der Garten so liebevoll genutzt wird wie eh und jeh.
Liebe Grüße von der Tochter der Eigentümer
PS: die vielen tierischen Gartenbewohner freuen sich sicher über die neuen Hausbewohner; mit denen stand Oma nämlich ein bisschen auf Kriegsfuß. Richten Sie also sowohl den sowohl Maulwürfen als auch den Schwalben meine Grüße aus, es stehen ihnen jetzt offenbar bessere Zeiten bevor
AnjaEvans
25.04.2019, Uhr
Liebe Fiona,
vielen Dank für deine lieben Worte. Ich freue mich auch, dass meine Lust auf halbwildes Gärtnern auf offene Ohren und Türen gestoßen ist und ich sie nun hier ausleben darf.
Bei mir sind viele Pflanzen und Tiere willkommen, die andere vielleicht als Unkraut oder Ungeziefer betrachten. Aber das ist eben allein eine menschliche Einschätzung. Die Natur kennt weder Unkraut noch Ungeziefer. In ihr hat jede Pflanze und jedes Tier seinen Platz und seine Aufgaben. Und wir täten wirklich gut daran, uns daran wieder zu erinnern, bevor wir allen natürlichen Lebensraum zerstören, denn auch wir sind eigentlich Teil der Natur und können nur mit ihr (über)leben.
Liebe Grüße
Anja